Hauptverwaltung Hamburg Süd, Hamburg

Wie gehen wir bei einem Hochhaus der Nachkriegsmoderne mit dem Denkmalschutz um?

Es ist ein Hochhaus mit Geschichte: Der Architekt Cäsar Pinnau brachte in den 1960er-Jahren die amerikanische Moderne nach Hamburg. Die Hauptverwaltung der traditionsreichen Reederei Hamburg-Süd war eines der ersten Hochhäuser in Deutschland mit einer vorgehängten Glasfassade. Der Turm ist eine Hommage an das weltbekannte New Yorker Seagram-Building des Architekten Mies van der Rohe. Selten zeigte sich Hamburger Architektur so weltgewandt, kultiviert und elegant wie damals.

Der enge Abstimmungsprozess mit der Denkmalpflege hat sich gelohnt – das Resultat ist bemerkenswert: Obwohl das 1964 erbaute Hochhaus unter Denkmalschutz steht, haben wir die veraltete Fassade komplett entfernt und durch eine neue ersetzt. Wir haben den Turm bis auf die tragende Konstruktion zurückgebaut und statisch ertüchtigt. Da das Hochhaus aufgrund der neuen Doppelfassade in die Breite wuchs, stockten wir den Turm um ein weiteres Geschoss auf. So stimmten nicht nur die alten Proportionen wieder, sondern es entstand auch wertvolle zusätzliche Bürofläche.

Wir sehen ihn als Chance und nicht als Hindernis – denn Geschichte verdient Respekt.

Projekt: Hauptverwaltung Hamburg Süd

Auftraggeber: Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG

BGF: 29.000 m²

Stockwerke: 15

Höhe: 55m

Fertigstellung: 06/2016

Auszeichnungen: BDA Preis Hamburg 2018, 1. Preis

Fotograf: Klaus Frahm, Marcus Bredt

„Denkmalschutz sehen wir als Chance, respektvoll und nachhaltig mit vorhandenen Bauten umzugehen.“

Sanierung mit Fingerspitzengefühl: In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege haben wir zwar vieles verändert, aber das ursprüngliche Erscheinungsbild des Baudenkmals weitgehend bewahrt. Unser Bauherr freut sich über moderne Büroflächen und ein Extrageschoss für Büronutzung in bester Lage.

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