Chinesische Nationalbibliothek, Peking

Wie verbinden wir chinesische Bautradition mit einer modernen Formensprache?

Peking ist aufgrund seiner hohen Bevölkerungsdichte geprägt durch eine scheinbar chaotische Ansammlung von Hochhäusern. Im Kontext dieses Umfelds, in dem vertikale Strukturen dominieren, haben wir uns bewusst für ein horizontales Gebäude entschieden.

Sockel, transparente Halle und ein „schwebendes“ Dach stechen aus ihrer Umgebung heraus und bringen auf subtile Weise Tradition und Innovation zum Ausdruck. Doch nicht nur architektonisch funktioniert dieses Konzept: Jede Ebene der Trias steht stellvertretend für Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft und bildet so eine Zeitachse des Kulturerbes ab.

Das Sockelgebäude beherbergt Schriften der Vergangenheit und bildet die Basis des Bibliotheksneubaus. Der verglaste Raum zwischen Sockel und Dach dient gegenwärtig der Vermittlung dieses historischen Erbes. Das schwebende Dach beherbergt die digitale Bibliothek und steht als Sinnbild für die Zukunft der chinesischen (Schrift-)Kultur. Von dort aus werfen die Bibliotheksbesucher*innen einen Blick in die Ferne des großen Stadtgebiets.

Die Bauelemente-Trias der bedeutendsten chinesischen Bauten inspiriert unsere Idee von innovativer Architektur.

Projekt: Chinesische Nationalbibliothek, Peking

Auftraggeber: National Library of China

BGF: 80.000 m²

Leseplätze: 2.000

Bücher: 12 Mio.

Wettbewerb: 2003, 1. Preis

Fertigstellung: 09/2008

Fotograf: Hans Schlupp

Konzeptdiagramm

„Eine Brücke zwischen moderner Formensprache und traditioneller chinesischer Architektur findet Ausdruck in dem markanten, schwebenden Bibliotheksbau mitten in Peking.“

Durch die horizontale, schwebende Konzeption des Gebäudes ist es uns gelungen, einen ästhetischen und durchdachten Ort für Bildung und Wissenschaft zu schaffen. Damit verbinden wir Tradition und Moderne – auf dezente und doch selbstbewusste Weise.

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