Jiangsu Provincal Art Museum, Nanjing

Wie betten wir ein Museum in sein geschichtsträchtiges Umfeld ein?

Der Neubau des Jiangsu Art Museum liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Präsidentenpalast und im kulturellen Herzen Nanjings. Außerdem grenzt er an die wichtige Revolutionsstraße Zhongshan Road und an die Kulturstraße Changjiang Road an. Ein trapezförmiges Grundstück bildet die architektonische Ausgangslage für unseren markanten Museumsentwurf.

Wir gestalten zwei ineinandergreifende steinerne Kuben, die abstrakt an ein Taijitu – das Symbol für Yin und Yang – erinnern. Jeder Kubus bietet verschiedene Räume für Dauer- und Sonderausstellungen, für Schulungen, Konferenzen und die alltägliche Büronutzung. Die U-Form der beiden Gebäude offenbart eine weitere Nutzungsoption im Herzen des Museums: In einer Art Schlucht tut sich ein mehrfach gewundener, 17 Meter hoher Kunst- und Kulturraum auf, überdeckt von einem leichten Glasdach. Er dient nicht nur der Erschließung des Gebäudes, sondern ist auch ein öffentlicher Weg. So machen wir den Stadtraum erlebbar.

Die Form folgt dem urbanen Kontext.

Projekt: Jiangsu Provincal Art Museum, Nanjing

Auftraggeber: Nanjing Olympic Sport Center

BGF: 27.450 m²

Wettbewerb: 06/2006, 1. Preis

Fertigstellung: 01/2010

Fotograf: Shuhe Photography & HG Esch

„Form follows urban context – wir glauben, gute Architektur sollte stets aus dem Kontext heraus entwickelt werden.“

Der besondere, geschichtsträchtige städtebauliche Kontext ist Ausgangspunkt unserer Entwurfsidee. Das Museum in Nanjing als Ort der Bildung und Präsentation von Kunst ist auch ein öffentlicher Raum, der neue Wegebeziehungen herstellt. Das Ausstellungsgebäude sehen wir nicht als exklusiven Ort, sondern gestalten es bewusst durchlässig und offen für alle. Dieser Leitgedanke bestimmt unseren Museumsentwurf.

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